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Schützenhöfer zur Nationalratswahl

| 13. Oktober 2017 | 1 Kommentar
Kategorie: Aktuell, Politicks

Foto: STVP/Scheriau

»Ich sehe die Gefahr, dass wir die Umfragen gewinnen aber die Wahlen verlieren«, beschreibt der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer die Stimmung wenige Tage vor der Nationalratswahl. Er habe gestern den Grazer Kaiser-Josef-Markt besucht, weil man dort wegen des vielschichtigen Publikums »alles erfährt«. Drei Tage vor der Wahl habe er feststgestellt, dass die meisten Leute Sebastian Kurz nach wie vor sehr positiv gegenüberstehen: »Was sich in den letzten beiden Wochen geändert hat, ist, dass sich viele Kurz-Anhänger auf einmal nicht mehr sicher sind, ob sie tatsächlich zu Wahl gehen werden.«

Der steirische Landeshauptmann befürchtet, dass die letzten beiden Wahlkampfwochen nicht nur die SPÖ sondern auch die ÖVP beschädigt haben, obwohl Sebastian Kurz einen fairen und auf Inhalte orientierten Wahlkampf geführt habe. Mit den Worten »Wer Kurz will, muss ihn wählen«, warnte Schützenhöfer vor einer rotblauen Regierung: »Mein Riecher sagt mir, dass im Hintergrund ‚rotblau‘ vorbereitet wird.« Ein Gespräch mit seinem Kärntner Landeshauptmannkollegen Peter Kaiser habe ihn überzeugt, dass die Einhaltung des sogenannten Kriterienkatalogs für eine Zusammenarbeit zwischen SPÖ und FPÖ auf Bundesebene eine reine Auslegungssache sei. Der steirische Abgeordnete Werner Amon bestätigte Schützenhöfers Vermutung  mit einem Verweis auf die 17-stündige Nationalratssitzung vom Donnerstag, die dem Steuerzahler eine halbe Milliarde Euro gekostet habe und bei der sich SPÖ und FPÖ inhaltlich weitgehend einig gewesen seien.

Auf die Frage ob er nicht auch eine Fortsetzung von »rotschwarz« möglich halte, sagte Schützenhöfer, dass Franz Voves und er am Wahlabend  der Landtagswahl 2010 nach einem harten aber »nicht so schmutzig geführten Wahlkampf wie jetzt im Bund« beschlossen hätten, dass es so nicht weitergehen dürfe. Obwohl sie sich damals persönlich ziemlich unsympathisch gewesen seien, war das die Geburtsstunde der Reformpartnerschaft. Er wisse nicht, ob Sebastian Kurz und Christian Kern nach diesen Vorfällen zusammenfinden könnten, er würde jedoch keine einzige Koalitionsvariante ausschließen. Am wahrscheinlichsten sei aus seiner Sicht »rotblau«. Und das ließe sich nur durch einen möglichst großen Abstand von Kurz zu Strache und Kern verhindern.

Ähnliche Einschätzungen wie die Schützenhöfers verdichten sich übrigens in den letzten Tagen. So schreibt heute der Kurier, dass der Rückstand der SPÖ zur ÖVP schrumpfen würde. Und die ÖVP sei »in den veröffentlichten Umfragen möglicherweise etwas zu hoch bewertet« gewesen. Es wird am Sonntag also durchaus spannend. [Foto: STVP/Scheriau]

Kommentare

Eine Antwort zu “Schützenhöfer zur Nationalratswahl”

  1. Christa Klepej
    13. Oktober 2017 @ 12:15

    Der steirische Abgeordnete Werner Amon bestätigte Schützenhöfers Vermutung mit einem Verweis auf die 17-stündige Nationalratssitzung vom Donnerstag, die dem Steuerzahler eine halbe Milliarde Euro gekostet habe und bei der sich SPÖ und FPÖ inhaltlich weitgehend einig gewesen seien.

    „Bitte dies muss doch ein Irrtum sein. Bin nur
    noch sprachlos und wütend.“

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