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Offener Brief an A1

| 19. Februar 2015 | Keine Kommentare
Kategorie: Allgemein, Fazit 110

0110_offenerbrief_webIm aktuellen Fazit haben wir uns erlaubt, eine Unklarheit auf unserer letzten Telefonabrechnung, von der wir überzeugt sind, dass es auch andere Firmen oder Privatkunden von Telekommunikationsunternehmen interessieren kann, in Form eines offenen Briefes an den Generaldirektor des Telekommunikationsanbieters »A1« anzusprechen. Lesen Sie hier den Text des Briefes im Original.

*

A1 Telekom Austria AG
zH. Herr Generaldirektor
Dr. Hannes Ametsreiter

Lassallestraße 9
A-1020 Wien

Offener Brief: Unsere aktuelle Abrechnung

Sehr geehrter Herr Doktor,

mein Partner und ich haben seit 1991 ein Unternehmen mit Sitz in Graz und haben mit zwei Mobiltelefonen (D-Netz, die gute alte Zeit) und zwei Festnetzanschlüssen begonnen. Mittlerweile haben wir acht Mobiltelefone sowie zwei mal zwei Festnetzanschlüsse inlusive – einer erstklassigen übrigens – Internetverbindung. Bis zum heutigen Tag haben wir dabei nie den Anbieter gewechselt und sind somit im dritten Jahrzehnt Kunde Ihres Unternehmens (bzw. dessen unternehmerischer Rechtsvorgänger). Weil es gut passt, füge ich dazu an, dass in meiner engsten Familie ebenfalls ausschließlich Mobil- wie Festnetzleitungen Ihres Unternehmens in Benutzung sind. (Somit erlaube ich mir meine Kundenbindung an Ihr Unternehmen als eine quasi lebenslange zu bezeichnen.)

Letzte Woche hat nun mein Partner auf seinem Handy nach »Android-Betriebssystemoptimierung« gegoogelt, einen vorgeschlagenen Link geöffnet und … drei SMS erhalten, dass er nun ein »Abo« um je ca. vier Euro wöchentlich abgeschlossen hätte. Er hat sofort Ihre Kundendienstnummer angerufen und diesen Mißstand beklagt. Er wurde darüber informiert, dass das unangenehm, aber nicht zu ändern sei, dass nur zukünftig solche »Verträge« – wir haben nie einen solchen Vertrag geschlossen – nicht mehr möglich bzw. »ausgeschalten« würden. In unserer aktuellen Tarifabrechnung haben wir nun auf dem betreffenden Mobilanschluss einen Mehrbetrag von über acht Euro zu bezahlen. Ich weiß nicht warum!

Wir, in konkreto mein Partner, haben nie einen Vertrag mit dieser (offenbar) rumänischen Firma abgeschlossen und auch keine wie immer geartete Geschäftsbeziehung mit ihr gehabt. Wir haben weder ein Produkt noch eine Dienstleistung dieses Unternehmens bezogen. Ihr Serviceteam hat uns informiert, dass Ihr Unternehmen »verpflichtet sei« mit solchen Drittabietern in Geschäftsbeziehung zu stehen. Und daher haben mein Partner und ich beschlossen, Ihnen diesen offenen Brief zu schicken, um solche absolut unlauteren Vorgangsweisen zu thematisieren und andere, vielleicht sogar im Umgang mit den »neuen Medien« unerfahrenere Menschen als wir es sind, vor solchen »Ungeschäften« zu bewahren.

Der Betrag von acht Euro mag sehr klein erscheinen, als Geschäftsmann muss ich jedoch gerade in meinem sehr kleinen Verlag auch auf Kleinvieh schauen, das oft gehörig Mist macht. Und wenn dieser Mist dann sogar fremdverursacht ist, kann ich ihn mir nicht leisten. Wir sind über all die Jahre im Großen und Ganzen sehr bis absolut zufrieden mit Ihren Dienstleistungen, wir sind also – wenn auch ein klitzekleiner – aber doch mehr als begeisterter Kunde von »A1«.

Wir dürfen Sie nun dringend ersuchen, uns mitzuteilen, wie es zu solchen ungeheuerlichen »Vertragsabschlüssen« kommen kann, denn wir sind überzeugt, dass solche auch nicht im Interesse Ihres Unternehmens sein können. Mit freundlichen Grüßen aus Graz

Christian Klepej

PS: Sicherheitshalber sei angefügt, dass die Webseite, die aufgerufen wurde, keine schmuddelige war. Das würde zwar nichts an der Unverfrorenheit der Vorgehensweise ändern, sei aber nur für‘s Protokoll vermerkt. :)

 

Anmerkung: Wir haben diesen Brief am 17.2.2015
per Post sowie vorab per E-Mail an A1 verschickt.

Fazit 110 (März 2015)

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