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Keine Frage des Mutes

| 28. Juli 2017 | Keine Kommentare
Kategorie: Fazit 135, Fazitgespräch

Foto: Marija Kanizaj

Die Direktorin des Jüdischen Museums in Wien Danielle Spera über Geschichtsbewusstsein und Antisemitismus in Zeiten von Rechtspopulismus und Migration.

Das Gespräch führten Adrian Engel und Volker Schögler.
Fotos von Marija Kanizaj.

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Danielle Spera ist Optimistin. Das sagt sie von sich selbst und man nimmt es ihr ab. Es gibt wenige Wörter, die sie öfter verwendet als dieses »positiv«. Wir treffen Danielle Spera im Büro des Jüdischen Museums Wien. Sie empfängt uns im Besprechungsraum.

Es ist ein heißer Julinachmittag, durch die offenen Fenster dringt warmer Wind und Straßentratsch in den dritten Stock. Hinter dem Stuhl, auf dem Danielle Spera sitzt, steht ein Bücherregal, das sie zur Untermalung des Gesprächs nützt. Bei Gelegenheit steht sie auf und geht so zielsicher zum Regal als wäre es ein einziges, überdimensionales Lexikon. »Schauen Sie, hier«, sagt sie dann und schlägt begeistert die passende Seite auf.

***

Frau Spera, im Mai kam es zu einem Skandal um Studentenvertreter der ÖVP-nahen Aktionsgemeinschaft am Wiener Juridicum. In Chatgruppen hatten sie rassistische, sexistische und auch antisemitische Bilder geteilt. Hat die junge Generation die Vergangenheit bereits vergessen?
Wir haben alle Gruppenmitglieder zu einem Workshop eingeladen, einige sind gekommen. Es war sehr spannend. Ich glaube, dass ein großer Nachholbedarf in historischer Bildung besteht. Wir haben gemerkt, dass sehr viel Bewusstsein fehlt. Das hat uns überrascht. Immerhin handelt es sich um eine Gruppe, die ein Hochschulstudium absolviert und dieses Wissen eigentlich haben müsste.

Woher kommt diese Entwicklung?
Wir pflegen intensiven Kontakt zu Lehrern, weil wir häufig Schulklassen betreuen. Sie haben im Unterricht immer weniger Zeit für die österreichische Geschichte. In den letzten Jahren hat sich das gesteigert. Das merken wir daran, dass Schüler aus Maturaklassen nicht wissen, wer Simon Wiesenthal war. Bruno Kreisky, Kurt Waldheim – diese Namen hören sie bei uns zum ersten Mal.

Wenn man sich im Internet Plattformen wie 4chan ansieht, merkt man, dass diese Art des von der Aktionsgemeinschaft geteilten Humors bei jungen Leuten breiten Zuspruch findet.
Früher wurden diese Witze in aller Öffentlichkeit ohne Hemmungen ausgesprochen. Meine Erfahrung ist, dass sich die Situation unglaublich verbessert hat. Vielleicht gibt es diese Plattformen im Internet, aber sehen wir uns Wien an: Wien ist zu einer Migrationsstadt wie schon zur Mitte des 19. Jahrhunderts mit hoher Toleranz zwischen ihren Bewohnern geworden. Das war in den Neunzehnsiebziger und Neunzehnachtzigerjahren nicht so. Über die Zeit davor brauchen wir gar nicht zu sprechen.

Wie reagieren Sie, wenn Sie solche Witze mitbekommen?
Es ist ganz wichtig, dass man auf diese Leute zugeht und mit ihnen das Gespräch sucht. Auch die Tatsache, dass mir ein Vater eines Mitglieds der angesprochenen Chatgruppe einen langen, persönlichen Brief geschrieben hat, stimmt mich positiv. In unserem Workshop haben die Studenten erfahren, dass einem das Lachen über andere vergeht, wenn man mehr über diese anderen Menschen erfährt.

Hitler-Witze sind heute im humoristischen Mainstream angekommen. Ist das für Holocaustwitze auch denkbar?
Wir erleben es bereits ein bisschen im Kino. Es gibt Filme, die sich mit dem Thema aus einem anderen Blickwinkel auseinandersetzen, aber nicht antisemitisch sind. Es ist Faktum, dass auch der Zweite Weltkrieg irgendwann einmal eine Geschichte in der Geschichte sein wird. Meine Generation ist noch relativ nahe dran, aber für unsere Kinder ist er bereits Geschichte. Sie gehen dadurch unverkrampfter an das Thema heran, das ist positiv. Ich erlebe es bei meinen Kindern. Zwischen ihnen und nichtjüdischen, aber auch muslimischen Kindern, spielt es keine Rolle, woher jemand kommt und welche Religion er oder sie hat. Daher bin ich auch zuversichtlich, dass die Integration der Kinder funktionieren wird, die in den vergangenen zwei Jahren aus muslimischen Ländern nach Österreich geflüchtet sind.

Im Juni wurde dann in Deutschland eine breite Diskussion über »neuen Antisemitismus« geführt. Der Sender Arte hatte eine Dokumentation über Antisemitismus in Europa in Auftrag gegeben. Herausgekommen ist ein Film, der hauptsächlich Antisemitismus von Linken und Moslems thematisiert. Arte veröffentlichte die Doku zunächst nicht, was zu einem Aufschrei geführt hat. Wie stehen Sie zur Dokumentation?
Zunächst einmal: Ich weiß nicht, ob dieser Antisemitismus »neu« ist. Den gibt es schon seit vielen Jahren. Ich sitze als Vertreterin des ORF im Beirat von Arte. Für mich stand die Machart der Dokumentation im Zentrum. Sagen wir so: Es gibt Dokus, die journalistisch besser aufbereitet sind. Wäre ich die Verantwortliche bei Arte gewesen, hätte ich die Journalisten in den Schneideraum zurückgeschickt. Der Auftrag war eine Dokumentation über Antisemitismus in Europa. Dann möchte ich auch erfahren, was sich in Ungarn oder Skandinavien abspielt. Das darf man bei diesem Thema nicht auslassen und es wurde nicht einmal erwähnt. Die Dokumentation dann gar nicht zu zeigen und damit die Aufmerksamkeit dafür zu steigern, war natürlich unglücklich.

Die jüdische Gemeinde in Ungarn ist mit ihren 100.000 Mitgliedern im Vergleich zur Wiener Gemeinde mit rund 8.000 Mitgliedern sehr groß. Welche Anfeindungen finden dort statt?
Ich habe mich zu wenig intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt, um ins Detail gehen zu können. Ich war aber kürzlich in Budapest bei einer kleinen jüdischen Gemeinde zu Gast. Wir sind nach dem Gottesdienst am Freitagabend zusammengesessen. Sie sagten: Es sind auch andere Minderheiten betroffen, nicht nur wir. Dieser lakonische Blick auf eine Bedrohung ist typisch jüdisch, immer das Beste aus einer Situation zu machen.

Was sagen Sie zu den auffälligen Reisen von FPÖ-Politikern nach Israel? Ist das eine Vereinnahmung, ist das der Versuch einer Reinwaschung oder was sonst?
Ja, diese Annäherung ist tatsächlich erstaunlich. Ich denke, die FPÖ möchte sich vom Image der „Ewiggestrigen“ befreien, gleichzeitig aber die ausländerfeindlichen Ressentiments politisch ausnützen. Der Schwenk der FPÖ in Richtung Israel hat auch damit zu tun, dass muslimische Zuwanderer mit antisemitischen Einstellungen zu uns kommen.

Werden antisemitische Tendenzen von Moslems als Vehikel für antimuslimischen Rassismus genützt?
Es stellt sich bei dieser Frage eine weitere Frage: Kommen diese jungen Leute mit einer Erziehung des Antisemitismus zu uns? Darauf sage ich: Ja. Das ist in vielen Fällen so. In den Herkunftsländern wird häufig tradiert: Jude ist gleich Israel ist gleich Feind. Wir haben daher, als die Flüchtlingswelle losging, an Betreuungseinrichtungen eine Einladung ausgesprochen, ins Jüdische Museum Wien zu kommen. Bei uns erfahren muslimische Flüchtlinge zum ersten Mal, was es bedeutet, Jude in Österreich zu sein. Sie haben gemerkt, dass die Geschichte eines Juden in Österreich eine Geschichte vom Verlust der Heimat und von Verwandten ist. Als sie diese Parallelen zu ihrer eigenen Geschichte realisiert hatten, hat das vielen die Augen geöffnet. Wir haben einander dann noch öfter getroffen, um in die Tiefe gehen zu können. Insgesamt haben wir uns mittlerweile mit ein paar hundert jungen Flüchtlingen zusammengesetzt, wir setzen dieses Programm auch fort. Ich glaube an den Dialog.

Welche Szenen spielen sich bei diesen Workshops ab?
Es beginnt mit einem Gespräch über die Flucht. Wir fragen: Welche Sachen konntest du mitnehmen? Was erinnert dich davon an deine Heimat? Wir zeigen dann Objekte von jüdischen Vertriebenen. Sehr wichtig ist hier die Schachtel für Lilly Bial. Sie war ein jüdisches Mädchen aus Wien, das 1939 mit einem Kindertransport nach England fliehen konnte. Ihre Eltern wurden von den Nationalsozialisten ermordet. Davor packten sie noch eine Schachtel mit Spielsachen, Fotos, Notizbüchern und anderen Erinnerungen für ihre Tochter. 2004 konnte unser Museum Lilly Bial ausfindig machen. Jemand brachte ihr die Schachtel nach England, wo sie nur kurz ins Notizbuch ihrer Mutter hineinschaute und sagte: »Bitte nehmt sie wieder mit.« Mit dieser Schachtel können Flüchtlinge besonders viel anfangen. Auch von ihnen haben einige ihre Eltern verloren. Wir fragen sie: Was hättet ihr denn gerne nachgeschickt bekommen?

Sie haben sich vor sieben Jahren dazu entschlossen, die Zib1 zu verlassen und Direktorin des jüdischen Museums zu werden. Damit wurden Sie zu einem Aushängeschild der jüdischen Gemeinde in Österreich. Brauchte es dazu Mut?
Dadurch, dass ich 22 Jahre die Zib moderiert habe, stand ich bereits in der ersten Reihe. Damals gab es noch kein Internet oder Privatfernsehen. Die Zeit im Bild war quasi ein Hochamt. Ich habe dort fast immer die Kette mit meinen Davidstern getragen. Es war kein Geheimnis. Und es ist überhaupt keine Frage des Mutes.

Foto: Marija Kanizaj

Wann kam Ihnen der Gedanke, ins Judentum einzutreten?
Mein Vater ist Jude, meine Mutter ist nicht jüdisch. Ich habe mich immer jüdisch gefühlt. Als Korrespondentin in den USA habe ich durch Zufall dort Mitglieder einer jüdischen Reformgemeinde kennengelernt. Dort war ich völlig akzeptiert, sie meinten: »Dein Vater ist Jude, also bist du für uns Jüdin.« Ich hatte aber immer im Hinterkopf, dass ich in Israel leben möchte, falls es in Österreich irgendwann einmal wieder so weit kommen sollte, dass man hier als Jüdin nicht mehr leben kann. Die israelische Staatsbürgerschaft bekommt man, wenn man Mitglied einer anerkannten Kultusgemeinde ist.

Unterscheiden sich die Meinungen innerhalb der jüdischen Gemeinden, was die Anerkennung jener betrifft, die ins Judentum eingetreten sind?
Absolut. In Amerika hat sich über die Zeit eine Reformbewegung entwickelt, die sehr großen Zulauf hat. Viele dieser Gemeinden erkennen Menschen, die einen jüdischen Vater, aber keine jüdische Mutter haben, als Juden an. Eine Konversion braucht es für sie nicht. In Israel wird das gar nicht gerne gesehen. In Wien gibt es eine sehr kleine Reformgemeinde. Sie wird von der Kultusgemeinde nicht anerkannt.

Wie ist Ihr Verhältnis zur Kultusgemeinde?
Ich bin Mitglied der Kultusgemeinde. Ich bin Jüdin, mein Mann ist Jude, meine drei Kinder sind Juden. 2016 gab es einen Rabbinerwechsel in Wien. Er spiegelt wider, was sich in Israel tut. Der bisherige Oberrabbiner, Paul Chaim Eisenberg, ist Wiener und kennt die Bedürfnisse seiner Gemeindemitglieder genau. Sein Nachfolger kommt aus Belgien und ist in seinen Ansprüchen an die Gemeinde bestimmter. Wie gut das einer Gemeinde tut oder nicht – dafür bin ich nicht die richtige Ansprechpartnerin. [Anmerkung: Arie Folger, 42, ist seit Juli 2016 Oberrabbiner von Wien.]

Was verwurzelt Sie mit dem Judentum? Die Tochter von Fritz Kortner, dem Schauspieler, fragte ihren Vater beispielsweise: »Was macht mich eigentlich zur Jüdin?« Er erwiderte: »Der Antisemitismus.«
Das sagen viele Juden. Arik Brauer sagt zum Beispiel: »Die Nazis haben mich zum Juden gemacht.« Wir erleben in der wissenschaftlichen Recherche, dass für viele Juden vor 1938 ihr Glaube und ihre Herkunft kein Thema waren. Dann kamen die Nazis und machten sie zu Juden. Für mich ist es ein Gefühl. Der Gottesdienst, das festliche Nachtmahl an einem Freitagabend, die Feiertage, da fühle ich mich im jüdischen Glauben, in der jüdischen Tradition verwurzelt.

Sie betonen in Interviews häufig, dass das jüdische Museum kein Holocaustmuseum sei. Welchen Stellenwert nimmt das Erinnern daran in Ihrem Programm dennoch ein?
Ich stehe dazu, dass wir kein Holocaustmuseum sind. Ich sehe nicht ein, warum nur wir als Museum in Wien den Holocaust breit behandeln sollten. Wo sind die Museen, die sich wirklich damit auseinandersetzen sollten? Wir haben lange diskutiert, wie wir diese Geschichte erzählen. Wir haben nicht viel Platz, denn wir wollen ja die gesamte jüdische Geschichte Österreichs zeigen. Wir haben uns dazu entschlossen, im Jahr 1945 zu beginnen. Es war das Ende der großen Wiener Gemeinde, aber auch ein Neuanfang. Damit beginnen wir überraschend. Wir zeigen Zitate von Politikern nach dem Zweiten Weltkrieg, die offen antisemitisch sind. Wir zeigen auch, dass erst durch die Waldheim-Affäre eine Diskussion um die Vergangenheit Österreichs entstand. Erst 1992 kam das erste öffentliche Eingeständnis zur Mitverantwortung von Österreichern an den Verbrechen des Nationalsozialismus durch Bundeskanzler Franz Vranitzky.

Bräuchte es Ihrer Meinung nach für das Erinnern an die Shoah eine eigene Einrichtung?
Auf jeden Fall. Die gibt es nur bei uns nicht. Erstaunlich.

Wie arbeiten Sie denn mit Nachkommen von Überlebenden zusammen?
Wir bekommen immer mehr Schenkungen und Leihgaben von der zweiten und dritten Generation. Im Vorjahr hatten wir eine Ausstellung mit dem Titel »Das Wohnzimmer der Familie Glück«. Die Einrichtung wurde 1938 von einer jüdischen Familie aus Wien nach Paris und weiter nach New York gebracht. Jetzt hat sie ihren Weg zurück nach Wien gefunden, der Sohn hat sie uns überantwortet. Oder Martin Karplus, der Nobelpreisträger, hat uns den Tisch geschenkt, auf dem sein Großvater mit Sigmund Freud Karten gespielt hat. In Amerika gibt es einen Freundeskreis des Jüdischen Museums. Seine Mitglieder kommen immer wieder nach Wien.

Gibt es eine Zusammenarbeit zwischen Wien und dem großen Museum in Berlin?
Das ist klassisch: Das »große Museum« in Berlin, das »kleine Museum« in Wien. Die jüdische Gemeinde in Wien war vor dem Zweiten Weltkrieg bedeutender und vielschichtiger als jene in Berlin. Darum war es mir so wichtig, dass das Museum hier mehr ins Rampenlicht gerückt wird. In Berlin geht jeder Tourist und jeder Berliner ins Jüdische Museum, in Wien nicht. Es ist unsere wichtigste Aufgabe, die Leistungen, die Juden für unser Land vollbracht haben, wieder ins Bewusstsein zu rücken.

Foto: Marija Kanizaj

Welche Mittel bräuchten Sie, um das Museum noch bekannter zu machen?
Das Museum ist in der Waldheim-Zeit entstanden. Helmut Zilk, der damals Bürgermeister von Wien war, wollte ein Zeichen setzen. Heute werden die Subventionen für alle Kultureinrichtungen reduziert, auch für uns. Das ist kein gutes Signal. Derzeit haben wir weniger als 400.000 Euro Ausstellungsbudget. Eine kleine Subvention bekommen wir noch vom Bund. Sie ist unter Kulturminister Ostermayer aufgestockt worden, aber nicht wesentlich. Zum Glück ist das Museum mittlerweile so bekannt, dass wir sehr gute Besucherzahlen haben. 2015 hatten wir durch unsere Ausstellung über die Wiener Ringstraße 118.000 Besucher. Heuer werden wir diesen Rekord brechen, es wird unser bestes Jahr. Mit den Eintrittserlösen können wir die Subventionskürzung der Stadt abfangen. Hinzu kommen gleichzeitig hohe Ausgaben für Sicherheit. Die haben wir uns früher erspart.

Wir haben zu Beginn des Gesprächs über das Geschichtsbewusstsein der jungen Generation gesprochen. Was wünschen Sie sich, dass sich Schüler denken, wenn Sie aus dem Museum gehen?
Sie sollen ein wenig das Gefühl loswerden, dass das Jüdische etwas Fremdes ist. Sie sollen die Gemeinsamkeiten erkennen. In vielen Schulklassen gibt es bosnische Kinder. Wir sagen zu ihnen: »Sucht euch ein Objekt, das euch am meisten anzieht.« Viele gehen dann zu einem mit bunten Steinen besetzten Chanukka-Leuchter in Form eines Halbmonds. Er kommt aus Sarajevo, das wussten sie aber vorher nicht. Man sucht immer das Bekannte. Uns geht es darum, dass sie eine Verbindung zwischen Bekanntem und Fremdem spüren und merken: Da ist keine Bedrohung.

Frau Spera, vielen Dank für das Gespräch!

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Danielle Spera wurde 1957 in Wien geboren. An der Universität Wien studierte Spera Publizistik und Politikwissenschaft, ihr Dissertationsthema war die sozialdemokratische Wahlpropaganda in der Zwischenkriegszeit. Während ihres Studiums begann Spera beim ORF zu arbeiten. 1987 wurde sie Auslandskorrespondentin in den USA. Ein Jahr später kehrte sie nach Wien zurück, um die Zib1 zu moderieren. Im Sommer 2010 übernahm sie die Leitung des Jüdischen Museums in Wien. Spera ist mit dem Psychoanalytiker Martin Engelberg verheiratet und hat drei Kinder.

Das Jüdische Museum Wien wurde 1988 gegründet. Das Museum besteht aus zwei Gebäuden: dem Palais Eskeles in der Dorotheergasse sowie dem Misrachi-Haus am Judenplatz. In den zwei Dauerausstellungen widmet sich das Museum einerseits der Wiener Gemeinde im Mittelalter sowie ihrer Geschichte von der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart. Zusätzlich setzt sich das Programm derzeit aus drei vorübergehenden Ausstellungen zusammen: Eine Fotoausstellung über Bunker in Israel, eine über die jüdische Sekretärin von Elvis Presley aus Wien und eine über die Geschichte der jüdischen Kaufhäuser in Wien. jmw.at

Fazitgespräch, Fazit 135 (August 2017), Fotos: Marija Kanizaj

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