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Der aus dem Ruder gelaufene Transgenderismus bedroht unsere Gesellschaft

| 3. August 2022 | Keine Kommentare
Kategorie: Editorial, Fazit 185

Die Grazer Gemeinderätin Anna Robosch (SPÖ) und einige andere »Aktivisten« haben das Erzherzog-Johann-Denkmal am Grazer Hauptplatz mit Regenbogenfarben bemalt. Inwieweit Robosch für die Beseitung der offenbar recht hartnäckigen Farbe auch finanziell etwas beiträgt, ist noch nicht bekannt. Sie sollte das jedenfalls tun. Ansonsten ist diese unbedachte Aktion insbesondere einer Gemeinderätin wenig beachtenswert. Mir ist es im Grunde herzlich egal, wenn jemand seine Regenbogenfahne schwingt und damit auf sein persönliches Anliegen hinweisen möchte.

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Nicht egal ist es mir, wenn solche Regenbogenfahnen an öffentlichen Gebäuden gehisst werden. Seit den Neunzehnsiebzigerjahren sind diese nämlich vom eigentlichen Friedenssymbol zum Symbol der Homosexuellen- und mittlerweile der gesamten »LGBTQ«-Bewegung (LGBTQ ist das englische Akronym für lesbisch, schwul, bisexuell, transgender und queer) geworden. Was eine Supersache ist und jedenfalls billig wie recht erscheint, wenn sich diese Gruppierungen zeitgemäß ein gemeinsames Identifikationsmerkmal verpassen. Keine Supersache ist der gesamte »Transgenderaktivismus« und die damit verbundene krass um sich greifende Auflösung unserer gesellschaftlichen – natürlichen! – Selbstverständlichkeit, als Männer und Frauen auf diesem Planeten zu leben. Es gehört zu den Errungenschaften unserer Zeit (in unseren westlichen auf europäischen Werten wie Traditionen basierenden Gesellschaften!), auch kleinsten Minderheiten »Raum zu schaffen« und »sichtbar« zu machen und deren Problemen – zumindest zu versuchen – gerecht zu werden.

Dass es neben den beiden biologischen Geschlechtern auch noch etwas anderes gibt, ist – ebenso wie Homo- oder Bisexualität, das habe ich zuvor vergessen, zu erwähnen – längst gegessen! Niemand, der seine sieben Sinne beieinander hat, würde sich darüber »erregen«. Schon in den späten Neunzehnachtzigern gab es immer wieder nächtliche Begegnungen mit »Transen«, die ohne jeden Bohei etwa als Kellner tätig waren oder einfach nur am Nachtleben teilgenommen haben.

Was sich aber in den Neunzehnneunzigern in den USA entwickelt hat und seit den Nullerjahren immer mehr auch in Europa als »Queer Studies« Verbreitung findet, hat das Zeug, unserer Gesellschaft wirklichen Schaden zu bereiten. Es sind dabei nicht die 0,02 bis 1 Prozent Betroffenen – es soll seit 2010 einen sprunghaften Anstieg geben; woher kommt der plötzlich? –, die ich kritisiere. Es sind »Extremaktivisten«, die mit immer skurrileren Forderungen daherkommen. Und unsere Gesetzgebung hechelt diesem Wahnwitz hinterher. In der Bundesrepublik ist ein Gesetz in Vorbereitung, das den Wechsel von Mann zu Frau (oder einem anderen von unzähligen Geschlechtern) »per Sprechakt« am Standesamt möglich machen soll. Im deutschen Bundestag sitzt ein als Mann angetretener Kandidat auf einem Frauenlistenplatz; und wenn ich Ihnen das mitteile, werde ich mich dort bald strafbar machen. Jede Person soll nämlich in Hinkunft »ein Recht auf Vergessen« ihres vorherigen Geschlechts in Anspruch nehmen dürfen. Noch schlimmer die Situation in den Staaten, wo allen Ernstes überlegt wird, Jugendlichen zu erlauben, irreversible Eingriffe in ihre körperliche Entwicklung ohne Einwilligung der Eltern durchführen zu lassen. Oder im Sport, wo sich Frauen immer öfter mit vormaligen Männern »matchen« müssen. Und dabei klarerweise körperlich unterlegen sind. Von Problemen in Umkleidekabinen und Frauenhäusern ganz abgesehen. Auch insgesamt sind Frauen benachteiligt: Von den sprunghaft angestiegenen Fällen sind es vor allem junge Mädchen, die gerne zum Mann werden möchten.

Wieder einmal ist linker Zeitgeist zu weit gegangen. Wieder einmal werden über die Köpfe der Betroffenen hinweg Opfer konstruiert und wird mit Irrsinnigkeiten unser soziales Zusammenleben bedroht. In Zürich werden in Schulen (!) bald drei Toiletten die Regel sein. Und wenn ich bei einem transsexuellen Vergewaltiger von »seinem« statt »ihrem« Penis spräche, würde mich das in Kanada vor Gericht bringen!

Dies alles schwingt mit, wenn die Regenbogenfahne vor dem Grazer Rathaus im Wind weht. Gesellschaftspolitisch haben wir hier noch viel zu diskutieren. Unsere öffentlichen Institutionen dürfen dabei nicht einseitiger Agitator in solchen zentralen Fragen sein. Das wäre – das ist – zutiefst undemokratisch.

Editorial, Fazit 185 (August 2022)

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