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Das Museum als Reptilienzoo

| 28. April 2016 | Keine Kommentare
Kategorie: Fazit 122, Kunst und Kultur

Foto: Universalmuseum Joanneum/N. Lackner

Im Naturkundemuseum des Grazer Universalmuseum Joanneum sind aktuell Amphibien und Weltenbummler zu sehen. Und das ist einen Besuch wert.

::: Hier können Sie den Text online im Printlayout lesen: LINK

Die DGHT gibt es schon seit 52 Jahren. Und obwohl es sich um eine deutsche Vereinigung handelt, wird sie von österreichischen und schweizerischen Fachverbänden unterstützt. Deshalb ist jenes Tier, das die DGHT, also die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde, zu seinem Vertreter des Jahres kürt, auch für Österreich relevant. Dürfen wir vorstellen? Der Lurch des Jahres 2016 ist: der Feuersalamander.

Eine Amphibie, die seinen Namen übrigens jener Legende zu verdanken hat, die ihm die Fähigkeit nachsagte, Brände löschen zu können, weshalb ihn Menschen weiland sogar ins Feuer geworfen haben. Dieses Schicksal wird diesem Exemplar sicher nicht widerfahren. Denn dieser eine Feuersalamander, von dem die Schreibe ist, der hat bis 10. Juli im Naturkundemuseum eine neue Heimat gefunden. Neben den Ringelnattern nebenan ist er ein Highlight der Ausstellung »Kröten, Schlangen & Co.«. Der geneigte Interessierte oder Vater, Onkel sowie große Bruder findet in dieser Schau ebenso wie die Mutter, Tante sowie große Schwester gar etwas museumsunüblich verschiedenste lebende Amphibien und Reptilien für den nachmitttäglichen Naturkundemuseumbesuch samt begeisterungsfähigem, jungem Anhang.

Junger Anhang ist tendenziell deshalb zu empfehlen, weil man der Ausstellung den Ursprung eines »Sparkling Science«-Forschungsprojektes von Schulklassen unter wissenschaftlicher Anleitung – und im Auftrag des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft – anmerkt.

Wer übrigens schon einmal dort ist, der sollte der größer geratenen Schau über »Weltenbummler« ebenso Beachtung schenken. Dort werden Tiere und Pflanzen gezeigt, die eigentlich gar nicht bei uns heimisch sind, aber dennoch den Weg zu uns gefunden haben. Regenbogenforelle, Nutria oder Waschbär sind dort unter anderem zu sehen. Eher ausgestopft als lebendig. Aber wer Museumswetter für einen Besuch im Joanneumsviertel nutzt, darf dann eben doch keinen richtigen Reptilienzoo erwarten.

Kröten, Schlangen & Co. In unseren Gärten, aber wo?
Noch bis 10. Juli 2016
Weltenbummler. Neue Tiere und Pflanzen unter uns
Noch bis 8. Jänner 2017
Jeweils Di–So, 10 bis 17 Uhr
Joanneumsviertel
museum-joanneum.at

Sehen Sie hier einen kurzen Film über die Ausstellung:

Alles Kultur, Fazit 122 (Mai 2016) – Foto: UMJ/N. Lackner

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