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Universität Graz erforscht Starkregen in der Steiermark

| 2. September 2016 | Keine Kommentare
Kategorie: Aktuell

Foto: Last Hero

In den vergangenen 30 Jahren hat sich die Oberflächentemperatur des Mittelmeers im Sommer um rund 1,5 Grad auf durchschnittlich etwa 24,5 Grad erwärmt. Dieser Temperaturanstieg kann zu häufigeren sommerlichen Niederschlagsextremen führen. Betroffen sind vor allem der Südosten Österreichs, Slowenien, Ungarn und die Slowakei. »Die Intensivierung des Starkregens kann zwischen 10 und 50 Prozent liegen«, schildert Projektleiter Douglas Maraun vom »Wegener Center für Klima und Globalen Wandel« der Karl-Franzens-Universität Graz.

Heftige Niederschläge im Sommer der Jahre 2009 und 2014 haben in der Südoststeiermark mehrere tausend Hangrutschungen ausgelöst. Ähnlicher Starkregen über Süddeutschland und der Tschechischen Republik hat in den vergangenen Jahrzehnten zu Hochwassern der Elbe, der Oder und der Donau geführt. Diese Extremereignisse haben einen gemeinsamen Auslöser: Stürme, sogenannte »Fünf-b-Zyklone«, die über dem Mittelmeer entstehen und über die Adria nach Nordosten ziehen. Beim Überqueren der Gebirge kühlen sie sich ab, es regnet. »Da solche Zyklone sehr selten auftreten, sind Aussagen zu damit zusammenhängenden Klimaänderungen basierend auf Messdaten nur schwer zu treffen«, erklärt Maraun. Deshalb simulierten die Forscher die globale Atmosphäre über jeweils 40 Jahre – einmal mit den kühleren Mittelmeertemperaturen aus den Neunzehnsiebziger- bis Neunzehnneunzigerjahren, einmal mit den wärmeren Temperaturen aus den Jahren 2000 bis 2012.

»Die Anzahl der Fünf-b-Zyklone war in beiden Simulationen etwa gleich, aber die Verdunstung über dem Mittelmeer nahm stark zu. Es wurde mehr Feuchte entlang der Sturmzugbahnen transportiert, weshalb die Intensität von Extremniederschlägen stark angestiegen ist«, so der Wissenschafter. »Erwärmt sich das Mittelmeer weiter, ist deshalb über Mitteleuropa mit einer zunehmenden Intensivierung von Starkniederschlägen im Sommer zu rechnen«, bestätigt Maraun. Welche Regionen allerdings genau davon betroffen sein werden, ist mit heutigen Klimamodellen nur unzureichend abzuschätzen, weil zukünftige Verlagerungen der Sturmzugbahnen nicht exakt simuliert werden können. [Foto: Last Hero]

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