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Voestalpine eröffnet Werk in den Vereinigten Staaten

| 27. Oktober 2016 | Keine Kommentare
Kategorie: Aktuell

Foto: Voestalpine

Mit der Eröffnung eines Werkes in Corpus Christi, Texas setzt Voestalpine auch ein Statement zu den schlechter werdenden Rahmenbedingungen in Europa und in Österreich. Das Werk bildet mit einer Investitionssumme von 550 Millionen Euro die größte je getätigte US-Investition eines österreichischen Unternehmens. Die Anlage gilt als Umweltbenchmark und stellt einen wichtigen Schritt zu einer kohlendioxidreduzierten Stahlproduktion dar.

Voestalpine treibt damit ihre Expansion im NAFTA-Raum (Nordamerikanisches Freihandelsabkommen zwischen USA, Kanada und Mexiko) weiter voran. Gemäß der Konzernstrategie 2020 soll der Umsatz dort bis zum Geschäftsjahr 2020/21 von aktuell 1,2 auf 3 Milliarden Euro gesteigert werden.

Laut Vorstandsvorsitzendem Wolfgang Eder hätten ein politisch stabiles und kalkulierbares Umfeld, professionelle Zusammenarbeit mit den Behörden, kostengünstige Energieversorgung sowie logistische Vorteile den Ausschlag für die Standortwahl gegeben: »Die umfassenden Bemühungen um die Reindustrialisierung in den USA waren für uns als Investor in allen Phasen des Projektes spürbar. Die Vereinigten Staaten haben erkannt, dass die nachhaltige Sicherung von industrieller Fertigung im Land Voraussetzung für eine langfristig stabile wirtschaftliche Entwicklung ist.« Österreich und Europa bleiben insbesondere in Bezug auf die Energieversorgung wohl auch auf lange Sicht ein teurer Standort: Die industriellen Gaspreise sind in Österreich im langfristigen Durchschnitt rund dreimal, die Strompreise rund doppelt so hoch wie in den USA. So wäre der laufende Betrieb einer identen Direktreduktionsanlage in Österreich alleine aufgrund der Kostenunterschiede bei Gas, Strom und Logistik pro Jahr um rund 200 Millionen Euro teurer als in Texas. Wolfgang Eder: »Ein mindestens gleich großes Problem stellt in Europa allerdings auch die zunehmende politische und gesellschaftliche Distanz zu allem was mit Industrie zu tun hat, dar.“

40 Prozent der US-Produktion sollen in österreichischen Standorten verarbeitet werden. Ob  dadurch der Durchsatz in den Linzer und Leobener Hochöfen geringer wird, ließ der Konzern in seiner Aussendung offen. [Foto: Voestalpine]

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