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Souvenier, Souvenier

| 5. Juli 2023 | Keine Kommentare
Kategorie: Fazit 194, Fazitbegegnung

Foto: Andreas Pankarter

Die Franziskanergasse lebt. Junge Unternehmer wie Alexander Drexler-Mohr (25) und Markus Zisser (32) hauchen der schmalen, in den letzten Jahren etwas heruntergekommenen Verbindungsgasse zwischen dem Grazer Hauptplatz und dem Franziskanerplatz frisches Leben ein.

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Ihr Souvenirshop »Mei Graz« ist eines von vier neuen Geschäftslokalen, die die Attraktivität der einstigen Nahversorgergasse im Kälbernen Viertel heben sollen. Statt Fleisch, Eiern und Gemüse gibt es hier heute Naturkosmetik, Patisseriewaren, Nudeln plus Wein und eben Graz-Souvenirs.

Warum gerade Souvenirs? Drexler-Mohr: »Ursprünglich war die Idee, den Weihnachtsmarkt am Schloßberg mit einem eigenen Stand mit Holzsouvenirs zu ergänzen. Das wurde aber wegen Corona abgesagt. Im Gespräch mit Markus stellte sich heraus, dass er Kontakt zur Fairtrade-T-Shirt-Branche hatte. Textil und Holz haben einen gemeinsamen Bezug, nämlich Nachhaltigkeit. So ergab sich die Zusammenarbeit.« Als ihnen im zweiten Lockdown auch noch ein Geschäftslokal in der Franziskanergasse angeboten wurde, gründeten sie die »We attract the City OG« und sperrten im Jänner 2021 den Laden unter dem Markennamen »Mei Graz« auf.

Da beide dem Zeitgeist entsprechend Wert auf Qualität, Fairness, Regionalität und Nachhaltigkeit legen, handeln sie auch mit entsprechenden Produkten, die in drei Kategorien einteilbar sind. Zunächst Textilprodukte: T-Shirts aus Biobaumwolle, Hoodies, Socken oder Babybodys, jeweils mit originellem Graz- oder Steiermarkbezug, gestaltet von jungen Künstlern aus Graz. Dann Holzprodukte: Vom einfachen kleinen Kreisel bis zu Modellen wie die riesige Burg Hochosterwitz, vom funktionstüchtigen Spielzeug wie Minikatapulten bis zum 58-teiligen Uhrturmbausatz, allesamt hergestellt vom Partnerbetrieb »Wood Heroes«. Schließlich Genussprodukte: etwa Graz-Gin mit 42,1 Prozent (weil auf den Schloßberg ingesamt 421 Stufen führen), Bienenwachspapier, Schokolade aus Graz oder Biobier von der Affenberger Brauerei. Klassiker wie Schneekugeln oder Graz-Tassen deuten auf das Zielpublikum hin: »60 Prozent unserer Kunden sind Touristen und ein Großteil des Rests ist auf Geschenksuche für jemanden, der nicht mehr in seiner Heimat lebt.«

Das Geschäft ist daher äußerst saisonal, weshalb im Jänner Betriebsurlaub gemacht wird, während Ostern eine starke Zeit ist, wie auch die Sommersaison von Juni bis September sowie die Weihnachtszeit, wenn die Glühweinstände am Hauptplatz und am Franziskanerplatz die Massen anlocken. Für beide Jungunternehmer ist es nicht der Hauptberuf. Zisser betreibt mit »Der Klub« ein Lokal im Univiertel und ist Sachbearbeiter in Teilzeit beim Land Steiermark, Drexler-Mohr ist seit dem Vorjahr parlamentarischer Mitarbeiter beim Nationalratsabgeordneten Christoph Stark, der auch Bürgermeister von Gleisdorf ist. Als Landesschulsprecher, als Landesobmann der steirischen Schülerunion und als Generalsekretär der Aktionsgemeinschaft in Graz hat sich Drexler-Mohr schon früh die ersten politischen Sporen verdient.

Wegen ihrer Hauptberufe sind die »Mei Graz«-Gründer nur ein- oder zweimal pro Woche selbst im Geschäft, daher gibt es zwei Teilzeitangestellte, die von Dienstag bis Samstag jeweils von 10 bis 18 Uhr die Stellung halten. Hilfreich für die Vorbereitungen und die Umsetzung der Pläne waren und sind jedenfalls auch Alexanders Erfahrung im Eventbereich, mit verschiedenen Jobs etwa beim Grazathlon, beim USI-Fest oder beim Aufsteirern, sowie Markus´ Knowhow aus der Gastrobranche.

Das Alexander indirekt auch haben müsste, zumal sein Vater Gerald Landschbauer langjähriger Betreiber des Lokals »Eschenlaube« ist. Und weil wir gerade bei der Familie sind: Den Doppelnamen führt Alexander erst seit Mai, als er seine Stephanie geheiratet hat. Deren Vater hat auch einen tollen Job. Er ist Landeshauptmann.

Alexander Drexler-Mohr wurde am 24. August 1997 in Graz geboren. Er besuchte das Caneri-Gymnasium, wo er vor 15 Jahren Stephanie kennenlernte, mit der er seit Mai verheiratet ist. Nach dem Zivildienst und diversen Jobs im Verkauf und im Eventbereich studiert er zurzeit berufsbegleitend Marketing und Sales an der FH-Campus-02 und ist hauptberuflich parlamentarischer Mitarbeiter. 2021 gründete er mit Markus Zisser den Souvenirshop »Mei Graz« in der Franziskanergasse.

Fazitbegegnung, Fazit 194 (Juli 2023) – Foto: Andreas Pankarter

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