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Kapitalisten aller Länder, vereinigt Euch!

| 26. März 2015 | Keine Kommentare
Kategorie: Editorial, Fazit 111

Vor wenigen Tagen wollte die Europäische Zentralbank die Eröffnung ihres neuen Hauptquartiers in Frankfurt feierlich begehen. Doch wurde diese Feier von unglaublichen Ausschreitungen des linkspolitischen und antikapitalistischen Netzwerkes »Blockupy« nicht nur gestört, es wurden ganze Straßenzüge Frankfurts verwüstet, Dutzende Polizisten verletzt und ein enormer Sachschaden angerichtet. Die brennenden Polizei- und Feuerwehrautos (!) sowie zahlreiche eingeschlagene Fensterscheiben lieferten Bilder der totalen Verwüstung.

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Aber natürlich haben diese »friedlichen Demonstranten«, die ja nur für das Gute und gegen »den Kapitalismus« kämpfen, nichts mit all dem am Hut. Sind, so versichern sich beinahe alle großen (linksliberalen) Zeitungen gegenseitig, nicht für »ein paar gewaltbereite schwarze Schafe« verantwortlich zu machen.

Deren offizielle Sprecher wiederum zeigen sich vor allem davon begeistert, »wieviele Leute hier auf der Straße sind« und freuen sich, dass »wir ein supervielfältiges Bild bei Blockupy haben«. Eine besondere Flachkappe darunter machte sogar die Frankfurter Polizei dafür verantwortlich, »dass wir hier in Frankfurt bürgerkriegsähnliche Zustände hätten«. (Und nein, ich wünsche diesem verzogenen und wahrscheinlich noch nie in seinem Leben vor einem echten Problem gestandenen »Aktivisten« dennoch nicht auch nur eine Minute in Städten wie Homs oder Kobane, um am eigenen Leib zu erfahren, was es heißt, sich in einem »Bürgerkrieg« zu befinden!)

Ich kann das nicht mehr ertragen. Ich kann nicht mehr ertragen, dass in immer größerer Regelmäßigkeit sich linksradikale, schwarz vermummte Vollidioten in immer mehr deutschsprachigen Städten volksfestartig treffen, um nichts anderes zu tun, als randalieren und marodieren. Letztes Beispiel war ja gerade in Graz der lächerliche Versuch, einen vollkommen unbedeutenden Ball durch (Gott sei Dank noch in kleinem und noch unbedeutenden Ausmaß) gewaltsame Demonstrationen verhindern zu wollen (bzw. damit überhaupt erst mit Aufmerksamkeit aufzuladen).

Und ich kann auch nicht mehr – das historische Treppenwitzchen außer Acht lassend, dass in Frankfurt »Antikapitalisten« gegen die urkommunistische Idee einer supranationalen Zentralbank demonstrieren (was will man aber auch historische Glaubwürdigkeit von inter- wie nationalen Sozialisten erwarten?) – ich kann auch nicht mehr diese ständigen Angriffe auf alles, was unsere Gesellschaft ausmacht, hinnehmen. Der Kapitalismus ist das große Feindbild und keine von diesen Pfeifen ist sich dabei bewußt, dass es gerade der Kapitalismus ist, der unsere Welt in den letzten Jahren immer und immer lebenswerter – ja sogar – »sozialer« zumindest aber sozial gerechter gemacht hat. Selbst Akademikern ist es unbekannt, selbst an unseren Universitäten lehrenden Akademikern ist es unbekannt, dass alle denkbaren Parameter menschlicher Lebensumstände nur und ausschließlich nur in kapitalistischen Gesellschaften ständig besser werden bzw. geworden sind. Stichworte Lebenserwartung, Durchimpfungsraten, Alphabetisierung, Gleichberechtigung von Mann und Frau, Senkung der Kindersterblichkeitsraten, Wasserversorgung, Lebensmittelversorgung und und und. Abgesehen von Nordkorea und dem sich immer mehr von der Neuzeit und jeder Kultur verabschiedenden arabischen Raum – gilt das übrigens weltweit. (Meinem Ärger über Frankfurt sei geschuldet, dass ich hier und heute nicht auf die selbstverständlichen Probleme auch kapitalistischer Gesellschaftsformen eingehe und sie also weitgehend unbeachtet lasse. Es gibt sie!)

Ich empfinde es als ein Privileg, in einem Land (bzw. in einer Europäischen Union) zu leben, in dem sozial bedrohte Menschen aufgefangen werden, in dem Flüchtlinge aufgenommen und versorgt werden. Und ich bin es keinem einzigen Menschen neidig, wenn er oder sie vom Staat – und damit nicht zuletzt auch von mir und meinem seit 1991 eine unglaubliche Steuersumme abliefernden Unternehmen – alimentiert wird. Ich bin es nicht einmal dem einen oder der anderen, die sich (vielleicht!) unterstützen lässt, obwohl es gar nicht unbedingt notwendig wäre, neidig (Schwund gibt es immer). Ich bin mir nur langsam nicht mehr sicher, wie lange wir uns das so noch leisten können, wie lange sich das so noch ausgeht. (Über die unselige Steuerreform lesen Sie bitte Tandls Schluss.) Aber ich bin mir sicher, dass diese antikapitalistischen Linksextremisten eine ungeheure Bedrohung unserer Gesellschaft darstellen. Empören wir uns endlich dagegen!

Editorial, Fazit 111 (April 2015)

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